Edition Pleroma
Bücher für den geistigen Weg

- Symbolik der Mysterienbünde
- Bruderschaft R.C.
- Christian Rosenkreuz
- Die Rosenkreuzer von Westmour Castle
- Heilige Hochzeit
- Gnosis, Gral & R.C.
- Jakob Böhme
- Heiligtum der Welt
- Jenseitskunde
- Barabbas, Barabbas!
- Platon, Band I
- Platon, Band II
- Die Goldenen Verse des Pythagoras
- Paracelsus
- Der Plan Gottes
- Tarot – 22 Stufen der Einweihung
- Astrologie als Therapie
- Morgenrot über Christianopolis
- Die Botschaft der alten Rosenkreuzer
Die Botschaft der alten Rosenkreuzer
Die esoterische Bedeutung der Fama Fraternitatis
Von Wilhelm Raab und Michael Raab
Edition Pleroma
ISBN 978-3-939647-64-5
E-Book: ISBN 978-3-939647-65-2
Seitenzahl: 226
Format: 12,5 x 20 cm
Hardcover, € 24,00
E-Book, € 9,99
Die FAMA FRATERNITATIS bildet den Auftakt der drei Rosenkreuzerschriften aus dem 17. Jahrhundert, gefolgt von der Confessio Fraternitatis und der Chymischen Hochzeit des Christian Rosenkreuz. Diese Trinität gilt als eine der Quellen jener rosenkreuzerischen Bruderschaften, die sich der Tradition antiker Weihesysteme verpflichtet haben. Der Hauptautor des hier vorliegenden Buches, Großmeister Wilhelm Raab, gab seine kabbalistischen Interpretationen zu der ersten R.C.-Schrift öffentlich heraus, um das Wissen für die Berufenen zu bewahren. Denn unabhängig von dem äußeren Weltbild, wird es zu jeder Zeit Suchende geben, die der Weisheit der Älteren Brüder nachstreben.
Wilhelm Raab (1928-2010) begann schon in Jugendjahren Ursprung und Sinn des Daseins zu erforschen. Nachdem er verschiedene Einweihungswege miteinander verglichen hatte, trat er 1958 dem Orden AMORC bei und wurde dort 1964 zum Archivar der Großloge ernannt. 1973 wurde er in das Amt des Großmeisters erhoben. 34 Jahre lang leitete er die deutschsprachige Jurisdiktion, die ihren Hauptsitz in Kalifornien hat. 1998 trennten sich der Orden und Wilhelm Raab. Bis zu seinem Tod lehrte er noch einen kleinen Schülerkreis in Baden-Baden und unterstützte in Frankfurt am Main die Neugründung des Templum C.R.C. mit seiner weitreichenden Erfahrung.
Michael Raab (1963) ist der Sohn von Wilhelm und Helena Raab. An dem vorliegenden Werk hat er insofern mitgewirkt, dass er die Aufzeichnungen der Seminare seines Vaters ordnete, überarbeitete und für den Druck in Form brachte. Einige Jahre war er Mitglied im Orden und wirkte dort hauptberuflich im Großlogenteam für die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit und Werbung. Als es zum Bruch des Großmeisters mit dem Orden kam, beendete auch er seine Gefolgschaft und wandte sich asiatischen Lehren zu. Kunst und Segen der mystischen Stille liegen ihm im Blut, weshalb er heute ein beliebter Qigong-Lehrer ist und Suchende in der Meditation begleitet. Auch zu diesen Themen veröffentlichte Michael Raab einige Bücher.
Leseprobe:
INHALT DER FAMA
So wollen wir beginnen, einiges über die FAMA zu berichten, um etwas über die Gründung der Fraternität R.C. und deren früheren Aktivitäten erfahren. Die FAMA FRATERNITATIS beginnt mit einem Loblied auf Gottes Güte und Weisheit. Gleichzeitig warnt sie die intelligenten Menschen vor ihrem Egoismus und ihrer Gleichgültigkeit, die sie leicht falschen Propheten folgen lässt. Allzu leicht würden sie die Wahrheit ignorieren und das wirklich wahre Wissen, das Gott in seiner Güte über das gesamte Menschengeschlecht ausgestreut hat. Daher sei eine allgemeine Reformation des Geistes nötig, und Gott habe die Weisen und Philosophen für diesen Zweck bestimmt.
FR. C.R.
Um diese Reformation durchzuführen, hatte sich lange Zeit eine bis dahin unbekannte Person bemüht, die als der „weiland Andächtige, Geistliche und Hocherleuchtete Vatter Fr. C.R.“ benamt wird. Er sei ein Deutscher von Geburt gewesen, der Fraternität Haupt und Anfänger, der aus Armut, obwohl er adelige Eltern hatte, im fünften Jahr seines Alters in ein Kloster versteckt wurde. Mit demBegriff „Deutsch“ werden die Begriffe strebsam, tüchtig und zuverlässig verbunden. Diese Deutung ist allerdings nicht nationalistisch gemeint, sondern jenseits aller Ethnien zu sehen. Adelige Eltern bedeutet, dass sein Vater die Sonne und seine Mutter der Mond ist. Diese Analogie erinnert an die „Tabula Smaragdina Hermetis“, der smaragdenen Tafel des Hermes Trismegistos, die allen hermetischen und damit auch den alchemistischen Weisheiten zugrunde liegt. Die Sonne, das aktive, männliche Prinzip, besser vielleicht Sonnenlogos genannt, steht für das geistige Prinzip. Der Mond oder besser die Mondin steht für das passive, weltliche und stoffliche Prinzip. Die Mondin vergisst manchmal, dass nicht sie selbst leuchtet, sondern dass es der Sonnenlogos ist, der sie anleuchtet. Die Zuordnung der Prinzipien der Geschlechtlichkeit zu den geistigen und weltlichen Kräften hat übrigens nichts mit den real existierenden Männern und Frauen auf diesem Planeten zu tun, da ja jeder beide Prinzipien in sich hat. Man könnte eher im Gegenteil sagen, dass in dieser Welt zu herrschen, diese Welt und andere Menschen zu beherrschen, Karriere zu machen und seinen Mann zu stehen eigentlich weltliche und damit mondige Eigenschaften sind. Aus hermetischer Sicht von oben betrachtet sind Machos und Karrieretypen somit viel mehr Frau und Eva als ihnen wohl lieb ist. Weiter heißt es, er sei aus Armut in ein Kloster gegeben worden. Diese Armut kann sich einerseits auf eine materielle Armut beziehen, die er gehabt haben könnte, obwohl oder weil er geistig hochstehende Eltern hatte. Andererseits kann damit eine geistige Armut gemeint sein. Diese könnte bedeuten, dass er nicht viel wusste. Nicht viel zu wissen kann im mystischen Sinne ein großer Vorteil sein, da es gut ist, wenn man „wie
die Kinder“ offenherzig, unbedarft und vollkommen frei von störenden Vorstellungen, wie denn das Geistige nun sein soll, an die praktische Arbeit geht. Geistige Armut kann auch bedeuten, dass man frei ist von Anhaftungen, dass man seine Gedanken und Konzentrationen nicht auf irdische Dinge haftet. Jemand, der Reichtum anhäufen will, ist genauso an das Thema Geld gefesselt wie jemand, der in Askese lebt und Reichtum vermeidet und verteufelt. Wer geistig arm ist, kann materiell reich oder arm sein, beides ist ihm gleichwertig.